Das Rapier

Die Entwicklung des Rapiers nahm seinen Anfang vermutlich in Italien oder Spanien und leitet sich aus Espada Ropera, also Schwert zu Gewandung ab. Betrachten wir die Entwicklung der Schriften aus dem 17 Jhd., so scheint sich die Fechtweise mit dem Rapier aus dem Seitschwert entwickelt zu haben.

Während das Seitschwert, ähnlich dem Langschwert noch viele Huten/Guardien aufweist und ebenso hieblastig war, verschob sich diese Fechtweise immer mehr hin zu dem schnelleren und effektiveren Stich. Mit der Zeit wurde das Hutensystem auf vier primäre Faustlagen eingedampft, die Klingen wurden schmaler, leichter aber auch länger und das vormals einfache Gehilz immer komplexer und kunstvoller – nicht zuletzt, um die vorgestreckte Hand zu schützen.

Nur die spanische Schule bleibt der vemehrten Anwendung von Hieben treu. Mit dem Aufkommen der französischen Schule entwickelt sich das Rapier dann zum Hofdegen bzw. Smallsword weiter. Die Klingen wurden kürzer, Hiebe waren nicht mehr gerne gesehen. Auch das Gehilz wurde feiner und ähnelte dem Stichblatt des heutigen Floretts.

Im Training verwenden wir biegsame und stumpfe Repliken. Diese sind voll sparringstauglich. In Verbindung mit 800 N durchstoßsicherer Fechtkleidung sind wir optimal geschützt.

Unser System baut auf dem Seitschwert auf. Somit bekommen unsere Rapierfechter eine solide Basis in der Bewegungsweise europäischer Blankwaffen – nicht nur was Hiebmechaniken angeht, sondern auch die damit verbundene Beinarbeit und das Hutensystem. Mit dieser Grundlage wenden wir uns dem eigentlichen Rapierfechten zu. Unsere Hauptquellen sind dabei Capoferro, Fabris, Giganti und Alfieri. Aber auch andere Meister wie Palladini, Schöffer und Heussler werden zu Rate gezogen. Mit diesen verschiedenen Systemen der Rapierfechtkunst möchten wir ganz auf die Bedürfnisse der Schüler eingehen – denn jeder Mensch bewegt sich anders.

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