Mit einer Gesamtlänge von 120 – 140 cm hat das Langschwert nicht nur eine gewaltige Reichweite, sondern lässt sich aufgrund des vergleichsweise langen Gehilzes auch präzise und filigran führen. Trotz dieser Größe liegt das durchschnittliche Gewicht bei ca. 1,3 und 1,4 kg. Viel leichter also als in Film und Fernsehen oft dargestellt.
Das Langschwert entwickelte sich Anfang des 14 Jahrhunderts. Vermutlich im zivilen Kontext als Duellwaffe entwickelt, entwickelte es schnell an Beliebtheit, weshalb uns heute zahlreiche Schriften der damaligen Fechtmeister vorliegen.
Das Langschwert war aber mehr als nur eine ausgefeilte und effektive Fechtwaffe: es war das Standessysmbol des reichen Mannes, der Adligen oder sehr hoch gestellter Bürger. Kein anderer durfte ein langes Schwert führen oder tragen.
Eine besondere Form des langen Schwertes ist das “Federschwert”. Das Federschwert war eine leichte Form des langen Schwerts, das Mitte des 16 Jahrhunderts aufkam, als das Langschwert eigentlich schon aus dem Kriegsgeschehen verschwunden war und es mehr und mehr Standessymbol und Faszination im Sinne der Fechtkunst darstellte. So trafen sich Bürger und Adlige um sich im Kampf mit dem Langschwert (und anderer Waffen) zu üben und zu messen. Diese Treffen nannte man “Schulen” oder “Fechtboden”.
Hier wurde nicht nur geübt, sondern gegeneinander gefochten. Oft bis zur ersten Verletzung, dem “ersten Blut”. Stiche waren untersagt. Damit die Gefechte nicht tödlich ausgingen, entwickelte man die schmale und auch flexiblere Fechtfeder. Auch wenn ein voller Hieb mit einer Feder ebenso fatale Folgen haben kann, so haben die Klingen dennoch nicht die Wucht eines Langschwerts. Heute wird die Fechtfeder oft in Turnieren und Sparring verwendet.