Quellen

Wir fechten nach Vorlage historischer Quellen aus dem 14.-18. Jahrhundert. Hauptaugenmerk liegt beim Langen Schwert auf der Fechttradition Liechtenauers, die Ihren Ursprung im 14. Jahrhundert hat. Sie ist uns in den Schriften seiner Nachfolger wie Ringeck, Danzig, Talhoffer und anderer überliefert.

Die Quellen Liechtenauers überliefern hauptsächlich Techniken für fortgeschrittene Fechter. Diese Techniken sind die sogenannten Verborgenen Hiebe, die im 16. Jh. Meisterhiebe genannt werden. Aus ihnen ergeben sich Stücke, die eine Reihe an Folgeaktionen beschreiben . Die Grundtechniken werden in den Quellen bestenfalls erwähnt, da sie vorausgesetzt wurden:

“die selbigen verporgen | vnd verdackten wort der zedel die stenn hernach in der glosen | Also verklert | vnd aus gelegt das sÿ ydermann wol vernemen | vnd versten mag der do anders fechten kan”

Übersetzt: “Diese verborgenen und verdeckten Worte der Schriften sind Teil der folgenden Glossen. Sie werden im Folgenden erklärt und ausgelegt, damit sie jedermann vernehmen und verstehen mag, der bereits fechten kann.

(Danzig, 1452)

Unter hinzuziehen verschiedener Quellen erhalten wir eine Grundidee der Fechtkunst. Diese Basis komplettieren wir mit den Lehren späterer Fechtmeister, wie z. B. Joachim Meyer. Meyer hat seine Lehre als einer der Ersten didaktisch so aufbereitet, dass auch ungelernte daraus lernen konnten. Durch ihn sind uns also die Grundtechniken überliefert. Zusammen mit Fechtlehren aus Italien, wie Fiore dei Liberi, Marozzo u. a. erhalten wir ein ganzheitliches, rundes Bewegungssystem, das eine hervorragende Basis für die typisch europäische Bewegungsweise mit der Blankwaffe bildet.